Veranstaltungsberichte

Die HPI Challenge WM in Südfrankreich oder
Auf Abenteuerurlaub mit der „wilden Hilde"

Dieser kleine Bericht bezieht sich nicht sehr stark auf das eigentliche Rennen, sondern eher um die Vorkommnisse darum. Man sollte diesen Text auch mit etwas Humor betrachten und nicht alles zu ernst nehmen. Dies nur vorweg, damit hier kein falscher Eindruck entsteht. Alles klar? OK, die Feder ist spitz genug, also kann es losgehen.

Am 2.-4.11.01 sollte es endlich soweit sein. Die erste HPI WM in Europa, genauer gesagt in Südfrankreich, stand auf dem Plan. Es fanden sich dann schlussendlich auch 46 verrückte RC-Car Fahrer (inklusive Begleitungen) zusammen, die die Strapazen freiwillig auf sich nahmen und nach Südfrankreich wollten. Nach einigen Diskussionen war klar....das deutsche Team fährt als „TEAM" nach Frankreich. Und was wäre da besser als eine nette kleine Busfahrt nach Orange/Südfrankreich. Zum Glück hatten wir Karlheinz Scherer, der sich um die komplette Organisation der Busfahrt kümmerte. Auf diesem Wege möchte ich mich im Namen des gesamten deutschen Teams nochmals bei „Kalle" bedanken, auch wenn nicht alles wirklich perfekt lief, was aber nicht an Kalle sondern eher an der „wilden Hilde", wie die Busfahrerin und gleichzeitig auch die Inhaberin von „Hildegard´s Reisen", liebevoll von uns genannt wurde, lag. Mit ihr sollten wir dann auch nach Frankreich gekarrt werden....wie schon im Titel zu sehen: Es war eine abenteuerliche Fahrt.

Jedenfalls wurde ausgemacht, dass sich alle deutschen Fahrer am Donnerstag um 14Uhr in Rüsselsheim treffen sollten. Dies klappte auch bis auf zwei kleine Ausnahmen, auf die wir hier nicht weiter eingehen wollen. Jedenfalls war die geplante Abfahrt des Autors dieser kleinen Geschichte von zu Hause wohl doch etwas knapp gewählt. Nun ja, nachdem wir alle unser Gepäck im Bus verstaut hatten und uns auf eine schöne gemütliche Reise einstellten wurden wir leider ganz schnell wieder durch eine viel zu laut kreischende weibliche Stimme in die Realität zurückgeholt. Unser erster Kontakt mit „Hildegard". Man solle doch gefälligst darauf achten, dass man nicht soviel Dreck macht und bloß keine Krümel auf dem Flur verbreitet. Die Reinigung kostet 2000 Mark und der Bus sogar eine Millionen Mark, wobei wir nicht wirklich feststellen konnten ob nun die zu engen Sitze, die verkratzten Türen oder die viel zu weichen Stoßdämpfer für den vielleicht „etwas" zu hohen Preis dieses Fahrzeugs verantwortlich waren. WOW! So macht man sich Freunde!

Nach lautstarkem Gegröle der anwesenden RC-Car Enthusiasten ging es dann Richtung Grenzübergang Mühlhausen und von dort weiter nach Orange/Südfrankreich. Die Fahrt gestaltete sich dann doch noch zu einer recht geselligen Runde und es wurde viel geredet, gelacht und ab und zu auch mal was alkoholisches getrunken bzw. „gegessen". Die Gebrüder S. hatten nämlich die glorreiche Idee, einen Wackelpudding mit Wodka zu versetzen, was von den anwesenden Personen mit Freude aufgenommen wurde. Natürlich nur von den Erwachsenen! Das lustige Beisammen sein wurde immer wieder jäh durch die doch etwas merkwürdige Fahrweise der Busfahrerin unterbrochen, die wohl meinte, dass die drei Spuren einer Autobahn in regelmäßigen Abständen gekreuzt werden müssen und man ab und zu auch mal stark bremsen müsste, damit die „Carbon Bremsscheiben" des „1 Millionen Mark" teuren Busses warm bleiben und nicht abkühlen. Ich nenne so etwas „unrhythmisches Fahren", aber wir wollen ja nicht unfreundlich sein.

Nach 12 Stunden Fahrt und ungefähr genauso viel Stunden Pause, kamen wir nachts um 2 Uhr in unserem Hotel in Südfrankreich an. Schnell wurden die Betten bezogen, da es schon um 8 Uhr morgens Richtung Halle gehen sollte.

Am Freitag morgen trafen dann nach und nach alle Fahrer am Frühstückstisch ein und so konnte es pünktlich um 8 Uhr losgehen. Vorher konnte man aber noch die „wilde Hilde" in ihrem Bus beobachten, wie sie zu heißen Volksmusik Rhythmen eine krasse Show auf das Parkett legte. So kam dann auch der Spitzname von Hildegard zustande, den irgendjemand in den Raum schmiss. Er sollte sich noch mehrmals als Volltreffer erweisen.

In der Halle eingetroffen wurden die schon reservierten Plätze bezogen und alte Bekannte vom Europafinale in Ettlingen begrüßt.

Der Zeitplan sollte am Freitag mit der Ausgabe des Materials und 4 freien Trainings Vorläufen beginnen. Mit einer Stunde Verspätung geschah dies dann auch. Am Morgen gab es noch ein wenig Probleme mit der Gruppen- und der Quarzeinteilung, was sich bis in den Nachmittag hinzog. Evtl. sollte der Veranstalter das nächste Mal darauf achten, dass bei einer Weltmeisterschaft wenigstens eine Person in der Rennleitung eine andere Sprache außer Französisch sprechen kann. Mit Hilfe von Patrick (dem französischen HPI Importeur) konnten die Probleme letztlich doch noch gelöst werden und alle waren zufrieden.

Der weitere Verlauf des Trainings war recht unspektakulär. Jeder Fahrer versuchte ein gutes Setup für sein Auto zu finden und schoss sich auf die Strecke ein. Die Strecke an sich war sehr groß, aber auch sehr wellig, was eine komplett andere Fahrwerkseinstellung als in Ettlingen erforderte. Die meisten der deutschen Fahrer kamen aber sehr gut damit zu Recht und alle waren sehr optimistisch bzgl. der 4 Qualifikationsläufe am Samstag. Am Abend ging es wieder mit dem Bus zurück ins Hotel. Am Gourmetrestaurant „Zum goldenen M" wurde ein kurzer Zwischenstopp eingelegt, was sich im späteren Verlauf des Abends noch als grober Fehler erweisen sollte. Leider kann der Autor nicht sehr viel über den späteren Verlauf der Ereignisse im Bus erzählen, da er sich entschloss, zu Fuß auf die Suche nach einer Pizzeria zu gehen, diese auch fand und sich den Magen voll stopfte. Jedenfalls muss es im Bus hoch hergegangen sein, da ein Großteil der Fahrer ihr Essen mitnahmen und dies der „wilden Hilde" nicht allzu gut gefallen hatte. Nach heftigen Diskussionen und den nicht wirklich netten Kommentaren zweier „schwarzer Schafe", die von hinten aus dem Bus grölten, war das Verhältnis zwischen Busfahrerin und RC-Car Fahrer auf dem Tiefpunkt. Zum Glück konnte Kalle mit seinem Verhandlungsgeschick die Sache noch hinbiegen und wir mussten dann doch nicht bis nach Deutschland laufen. So gingen dann alle Fahrer am Freitag Abend beruhigt zu Bett und bereiteten sich mental und körperlich auf den kommenden Tag vor.

Als am Samstag morgen um 7.15 Uhr Abfahrt am Hotel war, fanden sich alle Fahrer auch pünktlich ein. Alle? Nein, nicht alle. Zwei Fahrer beschlossen, den Wecker (in Form eines Handys) zu überhören und so fuhr der Bus ohne die zwei besagten Personen ab. Nun ja, nach 25 Minuten Fußweg traf dann auch der Autor mit der zweiten Person um 8.30 Uhr in der Halle ein. Jedenfalls haben wir mal die Innenstadt von Orange etwas näher betrachten können.

Mit etwas Verspätung begannen dann die Vorläufe und es war sofort zu sehen, dass die deutschen Fahrer in den Elektroklassen sehr stark waren. Die Fahrer in den Nitro Klassen hatten etwas Startschwierigkeiten und so kam es, dass bei den Verbrennerfahrern mehr geschraubt, als gefahren wurde. Am Ende des Tages stand aber fest, dass das deutsche Team in allen 6 Klassen berechtigte Ansprüche auf den Weltmeistertitel hat. In der Miniklasse, musste sich Andreas Kruse nur knapp dem Griechen Fotis Akalakapopolis (oder wie immer das auch geschrieben wird) geschlagen geben. Er verpasste mit nur 38/100 Sekunden die TQ Position. In der Sportklasse konnte der Engländer Ricky Copsey mit 8! Sekunden die TQ Position für sich beanspruchen. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den deutschen Sportfahrern war aber klar, dass er es in den Finalen nicht so einfach haben sollte (natürlich nicht bezogen auf unfaires Fahrern, sondern eher darauf, das die deutschen Fahrer noch etwas zulegen konnten). Zweiter hinter Copsey war unser Europameister Christian „Homeboy" Mertke. In der Proklasse konnte sich ebenfalls ein Engländer die Pole sichern, aber die Deutschen waren ihm dicht auf der Ferse. Rudi „Parkplatzfahrer" Haupert konnte sich in der Nitro Sport Klasse die TQ Position sichern. Michael Hamann hatte etwas Probleme mit seinem Motor, konnte sich aber trotzdem noch als siebter für das A-Finale Super Nitro Modified qualifizieren. In der Nitro Modified Klasse musste sich der Autor nur knapp dem Griechen Jon Sotiropolis geschlagen geben. Mit 8/10 Sekunden landete er auf Platz 2. Die Aussichten waren also mehr als rosig für den Sonntag, an dem die Finale stattfinden sollten. So konnten alle Fahrer beruhigt zurück ins Hotel fahren und sich auf das Fahrerbankett am Abend vorbereiten. Leider entschied sich nur die Hälfte der deutschen Fahrer, an dem Bankett teilzunehmen. Für diejenigen, die da waren, wurde es aber trotzdem ein lustiger Abend. Der französische Importeur hatte eine große Halle und eine knapp 20-köpfige Band gemietet, die den ganzen Abend lang für Stimmung sorgte. So floss dann auch das ein oder andere Gläschen Wein durch die Kehlen der durstigen Fahrer und es wurde sich rege mit den Fahrern aus den anderen Ländern unterhalten. Mit zunehmenden Alkoholgenuss sanken dann auch die Verständigungsschwierigkeiten und jeder hatte einen lustigen Abend. Das Essen war wohl nicht auf deutsche Verhältnisse abgestimmt, und so gab es erst um 10Uhr die

Vorspeise......Fisch. Um 23.00 Uhr wurde dann der Hauptgang serviert. Anschließend noch ein wenig Käse, der aber die meisten Fahrer nicht mehr allzu viel Interessierte.

Ganz interessant waren auch die Aussagen von Jamie Booth, dem Product Manager von HPI Europe, der gegen Ende des Banketts doch arge Schwierigkeiten hatte, das English einer gewissen Liza Möhler (Name von der Redaktion geändert) zu verstehen, die (der) ansonsten der englischen Sprache sehr gut mächtig ist. So wurde dann auch aus Kalle „Lalle" und aus Andy „AAAAAAAAAndy". Na ja, der Alkohol eben.......ab geht er!

Um 0.30 Uhr entschied sich der Autor dann, die wirklich gelungene Party mit den Engländern zu verlassen, um noch auf die Suche nach einem Schluck Bier zu gehen. Am Ausgang erwartete uns noch Patrick, der französische HPI Importeur, und fragte uns ganz entgeistert, warum wir denn schon gehen wollten. Das Dessert wäre doch noch gar nicht serviert worden.......in Frankreich ist eben alles etwas anders. Nach erfolgreicher Suche fanden wir dann doch noch eine kleine Bar, in der wir völlig überraschend noch ein paar andere Teilnehmer des deutschen Teams trafen. Über die weiteren Umstände in dieser kleinen „roten" Bar möchte ich mich nicht äußern. Jedenfalls sind wir nach einer halben Stunde Richtung Hotel getrottet und haben uns aufs Ohr gehauen.

Sonntag morgen 7.50 Uhr......scheiße, schon wieder den Bus verpasst. Und diese Kopfschmerzen! Zum Glück hatte es mich nicht so stark erwischt, wie meinen schwäbisch/schweizerischen Zimmerkameraden, der sich den Vorabend noch einmal kräftig durch den Kopf gehen ließ. Beim Vernehmen der etwas Seltsamen Geräusche aus dem Bad war mir klar: „Das könnte länger dauern". Also umgezogen, Tasche gepackt und wieder auf den Weg zur Strecke gemacht. Diesmal mit dem Taxi....man lernt ja aus seinen Fehlern. Beim Eintreffen in der Halle sah man dann auch das ein oder andere leidgeplagte Gesicht, was mit Sicherheit auf den Vorabend zurückzuführen war. So gab es dann auch keine besonderen Vorkommnisse mehr am Morgen. Die unteren Finals wurden gefahren und der Großteil der Fahrer konzentrierte sich darauf, ihre Autos für die Finals vorzubereiten und die Köpfe nicht allzu hektisch zu bewegen. Aber was ich euch noch sagen wollte: Die 30 Minuten Finale von Nitro Fahrzeugen in einer Halle können verdammt stark an den Nerven zehren! Um 11.30 Uhr erreichte mich dann eine SMS meines Zimmernachbarn. Der Originalwortlaut entsprach ungefähr dem Folgendem: „Bin in 20 Minuten auch da. Jetzt steht mein Entschluss fest: Nie mehr Alkohol." Nun ja, nach 30 Minuten bin ich dann mal vor die Halle gegangen und da war er tatsächlich. Zusammengekauert auf einem Stuhl murmelte er etwas von dem fünften Mal, um gleich danach recht zielstrebig zur nächsten Hallenwand zu laufen und......gut, den weiteren Teil kann man sich wohl denken.

Mittlerweile war der erste Durchgang der Elektro A-Finals gelaufen und es sah nicht schlecht aus für die Deutschen. Nun stand die erste große Verbrennerentscheidung an. Das Nitro Stock A-Finale. Nach einer furiosen Aufholjagd und einem spannenden Kampf um die Spitze, konnte sich unser Parkplatzfahrer Rudi Haupert den ersten Weltmeistertitel des Tages sichern. Super Rudi! Die Freude im deutschen Team war dementsprechend und groß und mit Rudi hat sicherlich nicht den Falschen getroffen. Weiter ging es mit dem nächsten Weltmeistertitel in der Klasse Electric Mini. Hier konnte sich Andreas Kruse ebenfalls nach einer furiosen Aufholjagd den Sieg im zweiten A-Finale sichern. Sicherlich auch mit der Hilfe einiger deutscher Fahrer, die anscheinend noch ganz genau wussten, was da auf dem Europafinale mit einem gewissen Österreicher vorgefallen ist. Tja, life is tough und kleine Sünden bestraft der Herr erst später…oder so ähnlich. Man sah in dann am Abend aber noch mit einem Teil des Deutschen Mini-Teams diskutieren und nach Hause kam er auch gut. Also Schwamm drüber. Nachdem Andreas schon das erste A-Finale für sich entschieden hatte, stand er also schon vorzeitig als Weltmeister fest. Hey, schon zwei Titel...daran kann man sich doch gewöhnen.

Und es sollte auch noch weiter gehen. In dem drauf folgenden Electric Sport A-Finale konnte sich Sebastian Fränzschky den Weltmeistertitel ebenfalls frühzeitig sichern und Dominik Bauer lies sich nicht lumpen und errang im zweiten Pro A-Final seinen zweiten Sieg und somit ebenfalls den Weltmeistertitel. Halt! Stop! Mitzählen....1, 2, 3, 4? 4! Ja genau, vier Weltmeistertitel waren schon fest in Deutscher Hand. Blieben noch die Nitro Pro und die Super Nitro Pro Klasse. Bei den Super Nitros hatte Michael Hamann leider etwas Probleme mit seinem Motor, konnte aber trotzdem noch bis auf Platz drei vorfahren.

Achso, die Nitro Pro Klasse....nun gut, der Autor meinte es eben gut mit seinen Konkurrenten und überlies dem Griechen Jon Sotiropulos den Sieg in dieser Klasse. Wäre da nur nicht diese blöde Boxengassenabsperrung gewesen. Warum muss die gerade da stehen, wo ich mit meinem Auto hinfahren will.

So ging dann auch der Finaltag ohne weitere besonderen Vorkommnisse seinem Ende zu. Bei der Siegerehrung wurde kräftig gejubelt und massig Preise and die Sieger verteilt. Evtl. sollte man sich aber als Hersteller von Produkten und auch Sponsor eines Events vorher überlegen, was man da den Fahrern schenkt. Manchmal ist Qualität eben besser als Quantität. Ein Sanyo 3000HV wäre sicherlich besser gewesen als drei alte Panasonic P3000 Zellen im blauen Schrumpfschlauch. Aber irgendwie muss ja das Lager leergeräumt werden. Die silberne Packung des Quantum Competition samt Inhalt machte sich aber in den Pokalen der Elektro Klassensieger dann doch recht gut.

Nach der Siegerehrung gab es dann noch für unser Organisationswunder Kalle eine kleine Überraschung, über die er sich dann auch sehr gefreut hat und auch sichtlich gerührt war. Für alle die, die nicht dabei waren. Über den Sonntag haben die deutschen ein wenig Geld gesammelt und dieses an eine frisch-lackierte Karosserie (natürlich in Kalles neuem Design) geklebt. Zusätzlich haben noch alle Leute des deutschen Teams auf einem T-Shirt unterschrieben, was dann Kalle in einer großen Box überreicht wurde.

Nun ging es an die Rückreise und jeder freute sich schon auf die „wilde Hilde". Nachdem die zusätzlichen Baukästen und sonstiges Gepäck im Bus verstaut waren ging es auch schon im rasanten Tempo auf die Heimreise. Heimreise? Nicht ganz, den plötzlich verringerte sich das Tempo des Busses und auf der rechten Seite erschien das Fußballstadion von Olympique Lyon, kurz nach dem Abpfiff eines Spiels. Uppss....wohl leicht verfahren, den das Stadion liegt schon fast in der Stadtmitte von Lyon. Nach kurzer Bestätigung aus den vorderen Busreihen war klar: „Wir (Hildegard) hat sich verfahren.". Ein normal denkender Mensch käme jetzt auf die Idee, in einen Atlas oder eine Landkarte nachzuschauen wo es langgeht. Die existierte aber nicht, sondern nur ein Ausdruck des ADAC-Routenplaners. So kam es jedenfalls in den hinteren Busreihen an. 1 Stunde und 5 Mautstellen später waren wir dann nach einem kühnen Wendemanöver auf einer kleinen Kreuzung wieder auf der richtigen Autobahn. DER richtigen Autobahn, den in Frankreich gibt es nur ein oder zwei Autobahnen in diesem Gebiet. Es gehört also schon einiges an Grips dazu, sich hier zu verfahren.

Nun gut, es ging dann mehr oder weniger zügig weiter und so langsam kam ein „leichtes" Hungergefühl bei den Fahrern auf. Also hielten wir an der ersten Raststelle, die sich dann aber als stupider Parkplatz herausstellte. Die Männer entleerten sich, und es ging weiter. 10 Minuten später dann halt an einer Tankstelle....juhuuu....ESSEN! Jedoch wurde die Tür des Busses nicht für uns geöffnet. „Dies ist nur ein Stop, damit die weibliche Begleitung von Herrn Z. kurz aufs Klo kann." Achso, na dann. „Aber man kann doch kurz mal in die Tanke gehen und was zu Essen holen.", „NEIN! Wir wollen gleich weiterfahren und in 40 Minuten einen großen Halt machen.", „Grrrr.......". 35 Minuten später erreichten wir dann völlig ausgehungert den nächsten Rasthof. Die komplette deutsche Mannschaft füllte ihre Mägen und deckte sich mit Nahrung für die Fahrt ein. Leider bekam die Busfahrerin ihr Essen nicht. Nach der Aufforderung, ihr das Essen umsonst zu geben, da sie ja schließlich die Busfahrerin ist, nahm die Bedienung den Teller wieder in die Hand und stellte ihn zurück in die Küche. Na ja, Fernfahrer bekommen das Essen billiger, nicht umsonst... So ging es dann wieder zurück in den Bus und jeder versuchte über die Nacht ein wenig Schlaf zu finden. Um 6 Uhr morgens gab es dann bei Freiburg den letzten Zwischenstopp und auch einen Fahrerwechsel. Schon beim Anfahren kam dieses warme wohlige Gefühl auf....endlich jemand, der auch Bus fahren kann. Das sich die Fahrweise von zwei Personen doch so drastisch unterscheiden kann, hätte wohl niemand in dem Bus gedacht. So kam es dann auch, dass der Großteil der Fahrer die letzten beiden Stunden komplett durchschlief, und nicht durch irgendwelche unnötigen Bremsungen, Spurwechsel oder unrhythmischer Fahrweise immer wieder aus dem Schlaf gerissen wurde. Danke nochmals an den unbekannten Busfahrer, dessen Name leider nicht bis in die hinteren Reihen des Busses vordrang.

Um 8 Uhr kamen wir dann in Rüsselsheim an. Nachdem wir noch 10 Minuten in der Kälte stehen mussten und uns der Zugriff auf unser Gepäck (zwecks „Busabnahme" und Prüfung der Reinlichkeit durch die wilde Hilde) verwährt blieb, konnten wir schlussendlich doch noch den Rest der Heimreise antreten. Einige zog es noch zu einem Frühstück in den Rüsselsheimer McDonalds. Leider gab es dort keine Gabeln mehr, was die Bedienung (die nur gebrochen deutsch sprach und die Anweisungen nach

hinten in türkischer Sprache weitergab) aber nicht sonderlich kümmerte. So mussten wir das Big Breakfast mit einem McFlurry Löffel zu uns nehmen. Für mich als Rüsselsheimer sicherlich nichts Besonderes, aber die Auswärtigen Leute waren doch sehr verdutzt, dass die Preise nicht nur in EURO, sondern auch in türkischer Landeswährung ausgezeichnet waren.

So ging dann ein Interessantes Wochenende zu Ende. Wenn man die kompletten Ereignisse noch einmal Revue passieren lässt denke ich aber, dass sich der Ausflug nach Frankreich durchaus gelohnt hat. Jedenfalls hat es mir einen riesen Spaß gemacht und so werden wir uns wohl auf dem nächsten LRP-HPI Challenge Rennen (für die Gruppe Mitte Fahrer) oder spätestens in Eppelheim zum TCM (für den Rest) wieder treffen. Diesmal aber ohne Wein.....

Andy Krämer